Unser Online-Shop unterstützt den Internet Explorer 11 nur noch bis zum 18.01.2022. Bitte wählen Sie einen alternativen Browser.

Trendsport: Stand-Up Paddling

Stand-Up Paddling (SUP) ist ein toller Sport – und zwar für Menschen jeden Alters. Das glauben Sie nicht? Dann lesen Sie, wie unsere Walbusch-Redakteurin Anna Fischer ihren Stand-Up-Paddling-Kurs erlebt hat.

Ich liebe Wasser. Und das Meer sowieso. Wenn mein Mann und ich an der französischen Atlantiküste sind, beobachten wir die Surfer. Mit einer gewissen Leichtigkeit steigen sie auf ihre Surfboards und reiten auf den Wellen zurück zum Strand. Meine Sehnsucht, auch einmal auf so einem Brett zu stehen, brachte mich vorletzten Sommer zum Unterbacher See in Düsseldorf. Dort gibt es eine Surfschule, die Stand-Up-Paddling-Kurse anbietet.

Die neue Leichtigkeit

Ich hatte meinen Mann überredet mitzumachen. In dem gut zweistündigen Kurs sollten wir die Grundlagen der Trend-Sportart lernen. An diesem Sonntagmorgen kam eine kleine Gruppe von sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammen, zwischen 30 und 60 Jahre alt. Die Surfschule stellte uns Neoprenanzüge zur Verfügung und wir bekamen Boards und Paddel. Die Größe des Boards richtet sich nach der Körpergröße; sie sollten in etwa 20 Zentimeter länger sein als man selbst.

Unsere Trainerin erklärte uns Board und Paddel, erläuterte die Grundlagen der Technik. Zum Beispiel, wie man das Paddel ins Wasser einsticht oder sich auf dem Board ideal positioniert. Nach der Einführung ging es dann auch schon los: Wir schoben unser Surfboard vom Ufer ins Wasser, stiegen knieend auf und paddelten raus auf den See. Zwei Schläge links, zwei rechts, zwei links, zwei rechts. Wobei es wichtig war, das Paddel möglichst an der Brettspitze einzutauchen und bis zur Mitte durchzuziehen. Auf Knien und wackligem Grund zu paddeln – daran mussten wir uns erst gewöhnen. Überraschend war, dass sich der Gleichgewichtssinn schon nach wenigen Minuten darauf eingestellt hatte. Wir nahmen die seichten Wellen des Sees mit immer größerer Leichtigkeit auf. Und vor allem: mit wachsendem Spaß!

Spaß haben und Natur erleben

Der nächste Schritt: das Aufstehen. Auf unseren Borads versammelten wir uns im Kreis um unsere Trainerin, die uns vormachte, wie das funktioniert: Paddel quer vor die Knie legen, mit den Händen auf dem Board abstützen und aufstehen. Dabei die Beine hüftbreit auf der Mitte des Bretts positionieren. Wichtig: Die Beine leicht beugen, um die Bewegung des Wassers besser auspendeln zu können. Es brauchte ein wenig Überwindung, aber tatsächlich nur wenige Versuche, bis wir einigermaßen sicher auf dem Board standen und in die Richtung paddelten, die unsere Trainerin vorgab.

Das Tolle: Je länger wir paddelten, desto größer wurde unsere Sicherheit auf dem Wasser. Auf einmal hatten wir den Blick (und die Muße) für das, was um uns herum geschah. Wir sahen Unterwasserpflanzen, deren dunkelgrüne Blätter sich im Wasser hin- und herbewegten; wir entdeckten Rotaugen und Wasservögel, die in der Tiefe gründelten und pfeilschnell wieder auftauchten.

Springen befreit

Eine gute Stunde waren wir auf dem See unterwegs, von Nervosität keine Spur mehr. Nun folgte die letzte Übung: Inmitten des Sees sollten wir unsere Paddel aufs Board legen, anschließend ins Wasser springen und von dort den Weg zurück aufs Brett finden. „So verliert ihr die Angst und bekommt mehr Selbstbewusstsein mit Paddel, Brett und Wasser umzugehen“, sagte unsere Trainerin. Der Sprung in die unbekannte Tiefe kostete einige Teilnehmer zwar Überwindung – aber auch bei dieser Aufgabe waren Erleben und Erfahrung die besten Lehrmeister: Mit dem Sprung ins Wasser verloren wir unsere Ängste. Vor der Tiefe. Es nicht mehr aufs Board zu schaffen. Das Paddel zu verlieren. Losgelöst wie Kinder, die mit den Elementen spielen, vermittelte uns diese Übung ein hohes Maß an Selbstsicherheit.

SUP stärkt und beruhigt

Nach etwa zwei Stunden paddelten wir ans Ufer zurück. Ausgepowert und glücklich darüber, eine neue Sportart entdeckt zu haben, setzten wir uns noch ein wenig an den Strand. Noch immer eingepackt in unseren Neoprens tranken wir unseren Tee aus der Thermoskanne. Wir beobachteten keine Wellenreiter, sondern die nächste Anfängergruppe.

Seit dem Kurs sind wir regelmäßig mit dem Board auf dem Wasser. Stand-Up-Paddling ist unsere Lieblingswassersportart geworden – nicht nur, weil sie auf schonende Weise die gesamte Bauch- und Rückenmuskulatur trainiert, sondern auch, weil sie beruhigend wirkt. Und das Tolle: SUP ist sehr einfach zu lernen – versuchen Sie es doch selbst einmal.

: